Freiwillige Feuerwehr Wandsbek-Marienthal

Für Sie im Einsatz.

Informationen

Chronik FF Wandsbek

Erst seit 1972, genau 101 Jahre nach Gründung der ersten Feuerwehr, hat Wandsbek wieder eine freiwillige Feuerwehr.

Ihre Geschichte begann aber bereits 1963, als der 1957 gegründete Luftschutzhilfsdienst (LSHD), damals neben dem Technischen Hilfswerk (THW) die größte Zivilschutzorganisation, u.a. neun Fernmeldezüge in Hamburg aufstellte. Aufgabe des Fernmeldezuges war die Unterstützung der Einsatzführung im Verteidigungs- und Katastrophenfall durch die Herstellung von Telefon- und Funkverbindungen.

Stationiert war die rund 25 Mann starke Einheit im LSHD-Zentrallager Heidberg in Langenhorn, ausgestattet mit fünf khakigrauen Einsatzfahrzeugen: der legendären Marken DKW und Borgward. Im März 1966 erhielt der 5. Fernmeldezug des LSHD für 6 Jahre eine Unterkunft in der Kirchhofstraße 12/14 in Wandsbek. Nach der „Weisung des Bundesinnenministeriums zur Einordnung des LSHD in den Katastrophenschutz“ wurden alle Hamburger Fernmeldezüge schließlich komplett von der Feuerwehr übernommen.

Am 29. Mai 1972 wurde die zweite Freiwillige Feuerwehr in der Geschichte Wandsbeks durch 12 Kameraden in Sasel gegründet. Die offizielle Indienststellung der Wehr erfolgte am 19. Juni 1972 im Hof der Hauptfeuerwache Berliner Tor. Hauptaufgabe der Wandsbeker Fernmelder wurde nun die Besetzung des Befehlswagens der Berufsfeuerwehr. Alle sieben Monate hatte die Wehr einen Monat Bereitschaftsdienst für das gesamte Stadtgebiet. Im Durchschnitt gab es drei Alarmierungen je Einsatzmonat. Der Schwerpunkt der Einsätze lag im Innenstadt- und Hafenbereich.

Zu den spektakulärsten Einsätzen der ersten Jahre gehörten eine Kesselexplosion auf dem Schiffsneubau „Anders Maersk“ (Januar 1976), der Großbrand der Apostelkirche in Eimsbüttel (September 1977) und der Brand eines S-Bahnzuges im damals neu erbauten Bahnhof Altona (April 1980). Einsätze im Rahmen des Katastrophenschutzes gab es lediglich zweimal und zwar Mitte August 1975 beim Heidebrand im Landkreis Celle bzw. im Juli des folgenden Jahres beim Dammbruch des Elbe-Seiten-Kanals bei Scharnebeck.

Nach einer längeren Suche gelang es der Wehr im Jahre 1980 endlich eine eigene Unterkunft in direkter Nachbarschaft zur FF Oldenfelde zu finden. Von 1978 bis 1986 erstreckte sich der schrittweise Austausch der alten khakigrauen Fahrzeuge des LSHD durch neue, orangefarbene Fernmeldefahrzeuge, die wiederum der Bund für den Katastrophenschutz beschaffte. Im August 1983 war die Wehr beim Großbrand (9. Alarm) des Kühlhauses an der Trettaustraße in Wilhelmsburg eingesetzt. Auf 20.000 qm brannten rund 10.000 Tonnen Lebensmittel; eine Flut aus Löschwasser und flüssiger Butter ergoss sich in sämtliche umliegenden Straßen und Keller.
Im Jahre 1987 musste die Wehr ihre Unterkunft an der Bargteheider Straße wieder räumen. Ersatzquartier fand man zunächst im benachbarten Gebäude der FF Oldenfelde. Ende 1987 zog die Wehr dann in einen leerstehenden Schulpavillon am Brunskamp in Rahlstedt. Nach fast 3 Jahren Provisorium konnte die FF Wandsbek im Februar 1990 endlich eine neue Unterkunft am Maienweg in Alsterdorf beziehen.

Im Juli 1992 wurde das bisherige Bereitschaftssystem für die Befehlswagenbesetzung aufgegeben. Die FF Wandsbek war seitdem in ständiger Bereitschaft für die Ausrückebereiche der drei Berufsfeuerwehr-Wachen Wandsbek, Barmbek und Sasel. Als Folge der Umstrukturierung des Bundeskatastrophenschutzes wurden die Fernmeldezüge aufgelöst. Die Hamburger Fernmeldewehren wurden zu kommunalen Brandschutzwehren mit Kommunikationskomponente umgewandelt. So musste sich die Wehr 1993 von 3 ihrer 5 Einsatzfahrzeuge trennen. Nachdem die Brandschutzausbildung der Kameraden noch einmal intensiviert wurde, stand die Wehr ab 1994 nunmehr erstmals auch mit einem Löschfahrzeug bereit. Eingesetzt werden sollte sie dabei aber nicht im Erstalarm, sondern ausschließlich als sogenannte Drittalarmwehr zur Schadensabwehr bei besonderen Einsatzlagen.

Nachdem die Wandsbeker Berufsfeuerwehr im Februar 1994 in die neu erbaute Wache in Tonndorf umgezogen war, konnte die FF Wandsbek unmittelbar darauf ihren Sitz in die alte Wache an der Kattunbleiche verlegen.

Genau 100 Jahre zuvor war auf diesem Gelände die Wache der damaligen FF Wandsbek eingeweiht worden. Die FF Wandsbek teilte sich das Gebäude an der mit der ebenfalls neu eingezogenen FF Marienthal, die sich, ebenso wie die FF Wandsbek, aus einer Einheit des Luftschutzhilfsdienstes entwickelt hatte.